Die rund 30 Interessierten wurden von Monika Schoch im Namen der Naturschutzkommission und dem Natur- und Vogelschutzverein Unterkulm begrüsst. Ausgangspunkt des Rundgangs war die gemeindeeigene, aufgewertete Wiese gegenüber dem Feuerwehrmagazin. Monika Schoch erläuterte, wie nach dem Abtragen von Humus wieder eine artenreiche, blühende Wiese entstehen konnte. Aktuell waren es gerade Wegwarten und Flockenblumen, die mit ihren Blüten zahlreiche Insekten anzulocken vermochten. Mit einem späten Schnitt wird den Pflanzen das Aussamen ermöglicht. Ebenfalls wichtig ist, dass nicht die gesamte Fläche auf einmal gemäht wird, damit die Tiere in der Wiese jederzeit eine Rückzugsmöglichkeit haben.
Gleich nebenan bei der Primarschule erklärte Abwart Markus Lehner, wie er die Schulanlagen naturnah gestaltet. Neben einem Teich, der schon vor längerer Zeit auf Initiative der Lehrerschaft entstand, gibt es neue Elemente, die verschiedenen Tierarten Unterschlupf ermöglichen. Gemeint sind Sandlinsen und Steinhaufen, die Wildbienen und Kriechtieren als Lebensraum dienen. Daneben werden auch einheimische Bäume und Sträucher gepflegt und nur zurückhaltend geschnitten. Angenehmer Nebeneffekt der Bepflanzung ist gemäss Markus Lehner, dass die Raumtemperatur in den Schulanlagen auch im Sommer in erträglichem Rahmen bleibt.
Im ersten Privatgarten konnte ein Nordhang besichtigt werden. Bis vor kurzem war er noch mit Cotoneaster bedeckt und entsprechend wenig wertvoll für die Fauna. Die Besitzerin hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Hang naturnah zu gestalten und das Ergebnis überzeugte. Dank geschickter Bepflanzung blühen Blumen vom Frühjahr bis in den Spätherbst und bieten Insekten immer ein Nahrungsangebot. Die Ruderalflächen auf dem Garagendach sind zudem Anziehungspunkt für Wildbienen, die im Boden nisten. Wie auch schon Markus Lehner bekam die Besitzerin als Dankeschön für ihren Einsatz eine neue, passende Pflanzenart geschenkt.
Schlusspunkt des Rundgangs bildete ein weiterer Privatgarten. Die Besitzer hatten es sich zur Aufgabe gemacht, eine mit Steinplatten versiegelte Fläche freizulegen und zurückhaltend zu bepflanzen. Auf der Kiesfläche kann Regenwasser wieder ungehindert versickern und natürlich können auch verschiedene Pflanzen gedeihen.
Bei einem Apéro wurde angeregt über weitere Möglichkeiten diskutiert, wie Gärten naturnaher gestaltet werden können. Der Rundgang zeigte auf eindrückliche Weise, wie mit wenig Aufwand schnell eine grosse Wirkung erzielt werden kann. Die Naturschutzkommission Unterkulm und der Vogelschutzverein danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und wünschen ihnen in Zukunft viel Freude mit ihren natürlichen Kleinoden.